Ständige Ausstellungsräume

Die ständige stadtgeschichtliche Dauerausstellung hat im Stadtmuseum Hornmoldhaus eine ideale Bleibe gefunden: Auf rund 500 Quadratmetern erfahren Sie, wie sich die Gemarkung von Bietigheim-Bissingen seit seinen Anfängen in der Jungsteinzeit bis ins 21. Jahrhundert entwickelt hat. Zahlreiche Zeugnisse vergangener Zeiten sowie Modelle und Multimediastationen vermitteln die Geschichte und den Alltag unserer Vorfahren. So können die Besucherinnen und Besucher beispielsweise Wissenswertes über den römischen Gutshof „Weilerlen“ erfahren und die außergewöhnlichen Wandmalereien des Hornmoldhauses besichtigen. Möbel aus der Renaissancezeit sind genauso zu sehen, wie das "Erwin-von-Baelz-Kabinett", in dem japanische Werke aus der Sammlung des Bietigheimer Arztes Baelz präsentiert werden. Besondere Highlights sind außerdem das Weinregister, der Fachwerkraum, die Sommerstube und die Präsentationen zur Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts. Letztere befinden sich im Hinterhaus, das derzeit saniert wird.

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Impressionen aus der ständigen Ausstellung:

Erwin von Baelz (1849-1913) ist der bekannteste Arzt, den Bietigheim hervorgebracht hat, obwohl er nie in seiner Heimatstadt praktiziert hat. Er lebte 29 Jahre lang in Japan und ist aus der dortigen Medizingeschichte  nicht wegzudenken. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hat er die moderne westliche Medizin in Japan eingeführt. Baelz wurde Leibarzt des Tenno und wird bis heute in Japan verehrt. Er erkannte die heilende Wirkung der Schwefelquellen in Kusatsu und begründete damit den Aufstieg des Ortes zu einem der führenden japanischen Kurorte. 1962 - im 50. Todesjahr von Baelz - wurde die Städtepartnerschaft zwischen Kusatsu und Bietigheim vollzogen und bis heute gepflegt. 

Baelz brachte zahlreiche Kunstobjekte mit nach Europa. Vieles befindet sich im Lindenmuseum in Stuttgart. Ein paar besondere Schätze aus seinem Besitz können im Stadtmuseum Hornmoldhaus in einem eigenen Kabinett besichtigt werden.

Erwin-von-Baelz-Kabinett

Im September 2019 ist das neue "Erwin-von-Baelz-Kabinett" im zweiten Obergeschoss des Stadtmuseums eröffnet worden.

Der Bietigheimer Arzt Baelz kehrte 1905 aus Japan zurück. Als ehem. Leibarzt des japanischen Kaisers erhielt er wertvolle Abschiedsgeschenke und brachte zahlreiche japanische Kunstwerke z.B. des Künstlers Kawanabe Kyôsai (1831-1889) mit.

Aus seiner privaten Sammlung werden Vasen, historische Fotografien, Kästchen aus Lack, eine Samurai-Rüstung und Kunstwerke von Kyôsai gezeigt. 

Publikationen zu Erwin von Baelz sind im Stadtarchiv und im Stadtmuseum Hornmoldhaus erhältlich.

Fotos: Tilman Lothspeich, Köln

Kurzvideo: Pflege japanisches Kurzschwert [YouTube]

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Das Stadtmodell der Bietigheimer Altstadt

Das Stadtmodell zeigt Bietigheim um 1830. Bis zu dieser Zeit war die Stadtbefestigung noch weitgehend erhalten, erst danach begann der Abbruch von Teilen der Stadtmauer und der Befestigungs- und Tortürme. Im Vordergrund ist der im 18. Jahrhundert eingerichtete staatliche Holzgarten zu sehen. Hier wurde das Holz, das in Flößen aus dem Schwarzwald kam, an Land gezogen und verkauft. In der Nähe war auch der städtische Zimmerplatz.

Gut zu erkennen sind auch das Hornmoldhaus und das Rathaus. Gegenüber sind die verkohlten Überreste eines Stadtbrandes zu sehen. Das Modell wurde vom Stadtarchiv Bietigheim-Bissingen anlässlich der Museumseröffnung im Jahr 1989 auf der Grundlage zahlreicher Stadtpläne, Aktionen und historischer Fotografien erstellt.

Fotos: Christian Jakobi, Römerstein

Das Bietigheimer Weinregister

Unter dem Bietigheimer Stadtschreiber, Vogt und Weinhändler Sebastian Hornmold  wurde im Jahre 1550 die Bietigheimer Weinrechnung begonnen. Sie war eine Berechnungsgrundlage für den Weinhandel in der Stadt. Die Preise, die erwirtschaftete Menge und die Qualität des Weines wurden Jahr für Jahr darin festgehalten. „Zimlich viel und gut“ ist etwa für die Ernte des Jahres 1731 notiert worden. Das Bietigheimer Weinregister wird bis in unsere Zeit fortgeführt und alljährlich vom Oberbürgermeister mit den Informationen zum aktuellen Wein-Jahrgang erweitert. Die Blätter werden in einem eigens dafür angefertigten Holzschrank aus dem 18. Jahrhundert aufbewahrt. Sie lassen Rückschlüsse über die Entwicklung, das Klima und den Schädlingsbefall zu.

Eine Multimediastation gibt Einblicke in die Geschichte des Bietigheimer Weinregisters.

Gerne können Sie Bereiche unserer Dauerausstellung sowie vergangene Sonderausstellungen virtuell besichtigen:

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